16 November 2005

Olympiastadion: Nach Privatpleite übernimmt Berlin die Schulden

Berlin (dpa/bb) - Sportsenator Klaus Böger (SPD) hat die bevorstehende Übernahme des Olympiastadions durch das Land Berlin als alleiniger Pächter trotz drohender hoher Millionenkosten verteidigt. Die «Riesenschüssel ist kein Klotz am Bein sondern ein Juwel», sagte Böger im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses, der am Mittwoch im Olympiastadion tagte. Er räumte ein, dass in Folge der Insolvenz des Bauträgers das Land einen verbürgten Kredit von 46 Millionen Euro übernehmen müsse. Die Opposition kritisierte scharf fehlende Zahlen.

Quelle: Morgenpost Newsticker

Felicitas Kubala, sportpolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus erklärte dazu:

Olympia-Stadion – Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren

Das Land Berlin muss für die Verluste der Olympia-Stadion GmbH einstehen, nachdem die Walter-Bau GmbH in die Pleite gegangen ist. Die Probleme der Vermarktung des Olympia-Stadions und der schwelende Konflikt um den Lärmschutz, sowie die desolate Situation von Hertha BSC, die ihren Zahlungsverpflichtungen an die Betreibergesellschaft nicht nachkommen konnte, wurden lange unter den Tisch gekehrt.

Jetzt wurde wieder einmal eine Berlin-typische Lösung gefunden: Die Gewinne werden privatisiert und die Verluste sozialisiert. Kredite der Betreibergesellschaft in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro und eine zusätzliche Zinslast von 2 Millionen Euro pro Jahr werden auf den Landeshaushalt abgewälzt.

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