18 November 2005

Ab Januar wird das Wasser erneut teurer - Beschluss des Aufsichtsrates

BLZ/cri. Es ist beschlossene Sache: Ab Januar 2006 werden die Wasserpreise erneut steigen. Der Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe (BWB) entschied am Mittwochabend, die Tarife um durchschnittlich 2,5 Prozent anzuheben. Nun muss noch die Preisprüfungsbehörde bei Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei.PDS) der Tarifanhebung zustimmen, doch dies gilt als reine Formsache.

Der Wasserpreis ist damit seit 2004 um mehr als 20 Prozent gestiegen. Künftig kostet ein Kubikmeter Wasser statt 4,67 Euro nun 4,77 Euro. Dabei steigt der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser von 2,21 Euro auf 2,30 Euro, für einen Kubikmeter Abwasser von 2,45 Euro auf 2,47 Euro. Die neuen Tarife führten pro Person zu Mehrausgaben von durchschnittlich 0,8 Cent pro Tag - oder jährlich von 2,89 Euro, sagte der Sprecher der Wasserbetriebe, Stephan Natz. "Damit bewegt sich die Tarifanpassung auf der Höhe der Inflationsrate."

Grund für die erneute Preisanhebung seien der weitere Rückgang des Wasserverbrauchs sowie die gestiegenen Energiekosten für Strom und Treibstoff. Der Wasserabsatz in Berlin sei in diesem Jahr erneut um 2,5 Millionen Kubikmeter gegenüber dem Jahr 2004 zurückgegangen, so Natz. Durchschnittlich nutzt jeder Berliner 117 Liter Wasser pro Tag. Für 2006 erwarten die Wasserbetriebe allerdings einen Rückgang um einen weiteren Liter. Damit steigen die Fixkosten - beispielsweise für den Erhalt des Rohrnetzes - und deshalb auch die Tarife.

Eine Umstellung des Tarifsystems von dem reinen Verbrauchspreis auf einen Grund- und einen Mengenpreis - vergleichbar der Strom- und Telefonabrechnung - beschloss der Aufsichtsrat nicht. Wirtschaftssenator Wolf und die Wasserbetriebe wollen ein solch neues System zwar gerne einführen, scheitern bislang aber an dem Widerstand des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD). Der CDU-Abgeordnete Stephan Tromp erklärte am Donnerstag, die Preiserhöhung sei "schädlich" für den Wirtschaftsstandort Berlin. (cri.)

Quelle: Berliner Zeitung, 18.11.2005

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